«Giro Carnevale: Schtrample, korble, pedaliere. De Donato und de Andreas tüend för de Giro Carnevale ganz Äbike mobilisiere» lautet das Motto des Rotsee-Zunftmeisters Donato I. für die Fasnacht 2020. Das fordert jetzt seinen Tribut, gilt es doch private und geschäftliche Termine zurückzustellen.
Die Fasnacht 2020 in Ebikon ist lanciert. Am Samstag, 4. Januar 2020 wurde der neue Zunftmeister der Rotseezunft Ebikon inthronisiert. Über 250 Gäste und Zünftler feierten an einem begeisternden Unterhaltungsabend ihre neuen Fasnachtsgewaltigen. Zunftmeister Donato Circelli mit seiner Frau Xenia und das Weibelpaar Andreas Seifert mit Claudia waren die Protagonisten.
Im Terminkalender des Zunftmeisterteams ist der Teufel los.
«Giro Carnevale: Schtrample, korble, pedaliere. De Donato und de Andreas tüend för de Giro Carnevale ganz Äbike mobilisiere» ist das treffende Zunftmeistermotto für die Fasnacht 2020. Und das fordert jetzt Tribut, gilt es doch private und geschäftliche Termine zurückzustellen, um sich voll und ganz auf die amtlichen Pflichten eines Zunftmeisters fokussieren zu können.
Im Pflichtenheft für das Amtsjahr des Zunftmeisters der Rotseezunft Ebikon stehen zwei einfache Sätze: «Er repräsentiert die Zunft gegen aussen, würdig und fasnächtlich. Dazu gehören auch vor-fasnächtliche Besuche aller am Ebikoner Fasnachts- und Kinderumzug vom Güdisziischtig teilnehmenden Gruppen sowie weitere Besuche bei ausgesuchten Vereinen, Gesellschaften, Organisationen und befreundeten Zünften».
Diese Formulierungen haben es in sich: Bei mindestens 50 Umzugsnummern – man rechne – ergibt sich eine deftige Grundauslastung und obendrauf kommen dann schon noch mal 20-30 andere Termine hinzu.
«Wie schafft man das, die Vorfasnacht dauert ja dieses Jahr nur rund sechs Wochen?» Auf diese Frage hat Zunftmeister Donato I. die treffende Antwort: «Erstens ist alles eine Frage des Herzens: Mein Team und ich sind begeisterte Fasnächtler und wir freuen uns riesig über jeden Kontakt mit anderen Fasnächtlern. Und Zweitens ist es auch eine Frage der Organisation: Dabei kann ich einerseits auf meinen gewandten Weibel Andreas Seifert zählen, und andererseits freue ich mich sehr, dass mich auch meine Frau Xenia sowie Claudia – die Frau meines Weibels – jederzeit tatkräftig unterstützen. Und dann muss der Zunftmeister auch gestehen, dass er die ersten drei Besuche schon vor der Inthronisation gemacht hat, wohlwissentlich, dass dies ein bisschen geschummelt ist.
Strahlende Augen beim Besuch der Kindergartenklassen
Ein besonderes Highlight sind jeweils die Aufwartungen bei den Kindergartenkindern. 14 Kindergartenklassen treffen in verschiedenen Gruppen den Zunftmeister und können so hautnah erfahren, was so ein Meister macht und was er so über die Fasnacht in Ebikon erzählt und berichtet. Das sind jeweils sehr schöne und emotionale Momente: Strahlende Kinderaugen, herzliche Kommentare, wissensbegierige Fragen und auch frech-fasnächtliche Bemerkungen. Dass der Zunftmeister jeweils für jedes Kindergartenkind auch ein kleines Geschenk bereit hält ist eine schöne Tradition, die jedes Jahr fortgeführt wird. Etwas Süsses kann das sein, oder auch eine kleine Erinnerung an einen aussergewöhnlichen Tag. Mit der Übergabe des Präsents bedankt sich der Zunftmeister insbesondere auch bei den Kindern und Klassenlehrpersonen, welche dann am Fasnachtsumzug vom Güdisziischtig als Kindergruppen mit tollen Sujets teilnehmen. Die Rotseezunft schätzt dieses Engagement sehr, ist es doch eine Möglichkeit, diese jungen Fasnächtler für eine tolle Sache zu begeistern und damit verbunden den Fortbestand eines schönen und wichtigen Ebikoner Kulturgutes vorzubereiten.
Hungrigen und durstige Kehlen der Guugger und Guuggerinnen
Mit den Besuchen bei den Ebikoner Guuggenmusigen stehen weitere besondere Abende an. Sechs sind es an der Zahl mit sicher über 300 Guuggern: Die Rotsee-Husaren, Rüüssgosler, Näbelhüüler, Träumeler, Gluggsi und Sonne-Chöbler. Allesamt weit herum bekannt als in ihrer Art spezielle und arrivierte Vertreter der kakophonischen Klänge. Das Zunftmeisterteam versucht jeweils, eine Pause bei den Proben für die Aufwartung zu nutzen, um die durstigen und hungrigen Kehlen so zu bedienen, als dass danach wieder genügend Kraft für volle Power vorhanden ist. Der Stolz der Guugger gebietet es auch, dass sie dem Zunftmeister jeweils eine Kostprobe der neu eingeübten Partituren präsentieren. So besteht die Möglichkeit, dass einerseits die Guugger den Formstand und Ansatz verifizieren können und andererseits die Besucher exklusives Feedback geben dürfen. Diese Abende gehen immer viel zu schnell zu Ende.
Komfortables Reise- und Transportfahrzeug von Emil Frey AG Ebikon
Die nicht unerhebliche Menge an Verpflegung, Geschenken und die Vielzahl an Begleitung erfordert logistisches Geschick. So sind die Zünftler jeweils froh, wenn sie auf breite Unterstützung zählen dürfen, vor allem auch wenn es Transportmittel betrifft. Mit grosser Freude stellt die Emil Frey AG Ebikon dem Zunftmeister 2020 Donato I. während der ganzen Fasnachtszeit ein Fahrzeug zur Verfügung, um bequem an die zahlreichen Besuchstermine zu fahren. Mit einem Opel Combo wurde sicher eine hervorragende Wahl getroffen. Viele Besuche in der Region Rontal werden mit dem prägnant beschrifteten Combo getätigt. Allzeit gute Fahrt ist garantiert. Und das Zunftmeisterteam hat sicher Freude, wenn beim Entdecken des Autos ein freundliches Winken oder Hupen folgt.
Verschwiegene Wagenbauer und Maskengruppen
Dass das Zunftmeisterteam auch Geheimnisse für sich behalten kann und nicht gleich alles ausplaudert, ist eine Voraussetzung für die besonderen Ämter des Meisters und des Weibels. Für viele Wagenbauer und Maskengruppen ist es nämlich sehr wichtig und es ist Tradition, dass Sujets, Wagen und Masken erst am schmutzigen Donnerstag der Öffentlichkeit präsentiert werden. Somit erhält der Zunftmeister bei seinen Besuchen exklusiv Einsicht in die kreative Arbeit der Fasnachtsgruppen. Und es ist selbstverständlich, dass er die Wünsche nach Vertraulichkeit respektiert. Obwohl, es ist manchmal sehr schwer «auf dem Maul» zu sitzen! Unglaubliche Kreativität trifft man bei den Gruppen an, zusammengezählt tausende Stunden Arbeit und ebenso X-tausende Franken Investment in kunstvolle Gebilde. Notabene, um nach der Fasnacht wieder eingestampft zu werden. «Tut das nicht weh, solange daran zu arbeiten und dann alles wieder abzuräumen?» Diese Frage hat sich Donato I. nicht nur selber gestellt, sondern auch direkt an die Wagenbauer gerichtet. Die Antworten darauf gleichen sich bei vielen Gruppen. «Ja, schon. Doch das gehört dazu. Neue Ideen können viel besser entstehen, wenn keine Altlasten bestehen. Sonst leidet die Kreativität.», Dass dies ein guter Plan ist, hat Donato I. bereits bei einigen Umzugsteilnehmern sehen können. In gemütlichen Stuben, bestens ausgerüsteten Werkstätten, in kalten Schuppen, unter ungünstigen Platzverhältnissen oder gar im Regen. Immer mit grosser Begeisterung ist da schönes, gespenstisches oder kultiges am Entstehen. Und eben, mehr verraten wir an dieser Stelle nicht. Auch nach einem offerierten Kafi, Bier oder Cola mit vollem Bauch nicht.
Ist der Samichlaus auch ein Fasnächtler?
Nein, der Samichlaus ist definitiv kein Fasnächtler, sondern eine würdige Person, die während der vorgesehen Zeit wirkt. Demgegenüber zollt die Samichlausen-Gesellschaft Ebikon dem Zunftmeister Respekt, indem immer eine Einladung zum jährlichen Bärteliessen erfolgt. Unter dem Motto «Wetten, dass?» bzw. «Chlausen, dass?» durften Donato I. und sein Weibel am vergangenen Samstag, 11. Januar einen unvergesslichen Abend erleben, inklusive Saalwette. «Wetten, dass es der Zunftmeister und der Chlausenvater nicht schaffen, dass bis 22:45h 20 Guuggenmusikanten auf der Bühne «Oh du fröhliche» spielen?» Nun ja, leider ging dabei die Saalwette ganz, ganz knapp verloren. Nicht etwa, weil zu wenig Guugger da waren: Nein, für eine spontane Einlage sind die Rüssgosler natürlich immer zu haben. Nicht etwa, weil das «Oh du fröhliche» für sie zu schwierig war: Nein da haben die Gosler ganz andere Sachen schon spontan gespielt. Die Wette ging verloren, weil der Tambi ganz fies auf die Uhr geschaut hat und das besagte Lied erst um 22:46 angezählt hat. Verloren! Und die Fasnächtler dürfen sich darauf freuen, dass der Chlausenvater in origineller Kleidung am Umzug mitlaufen wird und der Zunftmeister beim Samichlausauszug 2020 eine Infuln durch das Dorf tragen darf. So verbinden sich Traditionen in freundschaftlicher und respektvoller Art.
Grosser Fasnachts- und Kinderumzug am Güdisziischtig
Als Abschluss der Besuchsreihe folgt für Zunftmeister Donato I. am Güdisziischtig, 25. Februar 2020 der krönende Schlusspunkt. Beim grossen Fasnachts- und Kinderumzug der Rotseezunft auf der Hauptstrasse in Ebikon werden ihn wohl gegen 20’000 Besucher erwarten und begrüssen. Dies wird der Lohn sein für die doch erheblichen Anstrengungen und Aufwände, welche die Vorfasnacht geprägt haben. Bleiben werden auch unvergleichliche und besondere Erinnerungen an eine Zeit, welche nur ein Zunftmeister erleben kann- und darf.
Ist dann am Aschermittwoch alles vorbei?
Dass es am Aschermittwoch definitiv noch nicht vorbei sein wird, besagen die Erfahrungen von Zunftmeistern aus früheren Jahren. Es wird noch viele Anlässe geben, bei den denen der Zunftmeister 2020 Donato Circelli sein Motto unter Beweis stellen kann. «Schtrample, korble, pedaliere»: Sei es an weiteren Zunftanlässen, wieder in seinem Gipser Geschäft Circelli AG. Oder privat, wenn er auf zwei Rädern mit dem Bike, dem Motorrad oder mit dem Tandem – zusammen mit seiner Frau – unterwegs ist.
Januar 2020, Andreas Stübi, Herold Rotsee Zunft Ebikon